Tuntenhaus bleibt

Die Bewohner:innen des Tuntenhauses waren mehrfach im Berliner Abgeordnetenhaus. Sie haben im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung ihr Anliegen vorgetragen und vor dem Haus friedlich demonstriert. Ich habe mehrfach meine Unterstützung ausgedrückt, sowohl im Ausschuss, als auch in meiner Rede im Parlament, sowie im persönlichen Gespräch. Jetzt freue ich mich sehr, dass das Tuntenhaus gerettet ist!

Hier ein erstes Statement aus dem Tuntenhaus:

Wir sagen: Danke, Danke, Danke!

Wir haben heute morgen erfahren: Beim Bezirk ist keine unterzeichnete Abwendungsvereinbarung eingegangen und damit der steinige Weg frei gemacht dafür, dass das Tuntenhaus gemeinnützig werden kann und dem Immobilienmarkt entzogen wird! Damit kann dieser wichtige queere Ort mit seinen sozialen und kulturellen Nutzungen weiter bestehen! Denn PrivaAsierung normiert, zerstört und tötet das subkulturelle Berlin, dass avantgardistische Berlin, das queere Berlin!

Für unser Haus wurde eine sehr gute Lösung mit der Stiftung Edith Maryon gefunden – ermöglicht durch das große Engagement von SelbstBau e.G., Bezirk und Land. Wir sind glücklich, dass das soziale und kulturelle Engagement in unseren queeren Räumen explizit fortgeführt und der einzigartige Charakter des Tuntenhauses erhalten werden soll und freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit allen Unterstützer:innen. Berlin bleibt Regenbogenhauptstadt!

Zweiter Vorkaufsfall seit 2021!

Und die Erfolgsmeldung ist auch: Es gibt nach der Weichsel52 in Neukölln einen zweiten Verkaufsfall! Wir brauchen jetzt 3, 4, 5, 1000 weitere Vorkaufsfälle! Wohnraum ist ein Grundrecht! Viele Wege führen in ein Berlin der Mieter:innen! Viele Wege führen in die gemeinwohlorientierte Stadt!

3 Monate voller Blut, Schweiß und Tränen sind ausgestanden! 3 Monate voller 80-Stunden-Wochen haben mithilfe der vielen, vielen Unterstützer:innen die Ausübung des Vorkaufsrechts für das Tuntenhaus möglich gemacht! Als Gruppe von Bewohner:innen das ganze Verfahren alleine durchzustehen, wäre nicht zu schaffen gewesen! Wir sagen Danke an alle Tunten, Queers und Verbündeten aus unserem Umfeld, aus Politik, Presse, Verwaltung und Stadtgesellschaft, ohne die wir den Vorkaufsprozess nicht hätten bewältigen können! Wir sind froh, dass wir nicht alleine waren und wünschen allen anderen Mieter:innen der Stadt Berlin, dass auch sie die nötige Unterstützung im Kampf gegen Verdrängung und die spekulative Verwertung ihres Lebensraumes finden werden! Für uns steht jetzt ein Erneuerungsprozess bevor, und wir wünschen uns, dass auch die Bundespolitik sich auf den Weg macht, den Mieter:innenschutz zu stärken!

Jil Brest im Auftrag der Bewohner:innen des Tuntenhauses
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